Auf einer Woge der Liebe reisen

Johann Maierhofer und Bernd Woschée lasen und musizierten beim Oberpfälzer Advent im Seminarium in Untermurnthal.

Untermurnthal. „Oh Murnthal, oh Murnthal, in der ehemaligen Glasschleife lebt noch der Geist der alten Zeit und erinnert an die Arbeit der vielen Glasschleifer, die hier arbeiteten. Daran erinnert nicht nur das Seminarium von Evelyn Kopp-Maerz, welche die Besucher begrüßte, sondern auch das Gedicht von Johann Maierhofer, der dies an seinem literarischen Abend vortrug: Woas Wasser lockt an den Menschen, dem es Arbeit getan ...“

Textfeld: Kalligraph und Schriftsteller Johann Maierhofer las auch auch aus seinem neuen Werk „Der kleine Prinz auf dem Mond“.Foto: gkt

Das Wasser in Musik verwandelt

Auch Bernd Woschee, der Johann Maierhofer bereits zum zweiten Mal mit der Gitarre begleitete, inspirierte die Schwarzach zu einem Stück. Dabei hörten und fühlten die rund 50 Gäste die rhythmischen Ströme des Flusses in der Musik, mal sanft, mal kraftvoll. Diese Einstimmung auf den heiter besinnlichen „Oberpfälzer Advent“ begeisterte bereits zu Anfang und steigerte sich weiter, als die zwei Künstler entweder musizierten, oder aber bekannte Stücke aus Teodoro Caremoli`s „Neunburger Leit, von gestern und heit“ vortrugen. Sie disputierten auf eine charmant-kurzweilige Art über die Reihenfolge, die tatsächlich ungewollt schien.

Nach der Pause mit adventlichen Leckereien aus dem Seminarium, stellte Johann Maierhofer Auszüge aus seinem im kommenden Jahr erscheinenden Werk vor: Da ist die Alma, welche allein auf ihrem Berghof wohnt und die Ängste der Dorfbewohner vor dem „Fremden“ zu vermindern versucht. Sie bemüht sich in den Herzen der Menschen die Bereitschaft Fremde wohlwollend zu sehen, zu festigen, anstatt das Leben mit unnötigen Ängsten und Vorbehalten zu belasten. Ein mahnendes Beispiel gegen Blindheit und Voreingenommenheit, welches nur zu gut in die aktuellen Geschehnisse passt und bei den Gästen schweigende Nachdenklichkeit hinterließ, aber auch stürmischen Applaus hervorrief.

„Der kleine Prinz auf dem Mond“

Nach einer Abwandlung des „Erlkönigs“ in moderner, fast schon „gerappter“ Form, las der Kalligraph und Schriftsteller Maierhofer aus seinem neu erschienenen Werk „Der kleine Prinz auf dem Mond“: Auf einer Woge der Liebe reist der kleine Prinz auf die Erde und versucht in den Menschen Ärger, Wut und Anhaftungen als Verblendungen in den kostbaren „Rohstoff“ Liebe zu wandeln. Begleitet von der Musik Bernd Woscheés erreichte das „Traurige Lied der Zerstörung“ die Herzen der Besucher und begeisterte. Im Anschluss an die gelungene Veranstaltung konnten sich die Gäste mit den Künstlern unterhalten und den „Kleinen Prinzen“ mit nach Hause nehmen.

Mittelbayerische Zeitung 30.11.2015 Bericht von Tanja Kraus www.rosenrot.vpweb.de