in Haus Werdenfels

Haus Werdenfels
Waldweg 15, Eichhofen
93152 Nittendorf
bei Regensburg
Tel: (09404) 9502-0
Fax: (09404) 9502-950
E-Mail: Buero@Haus-Werdenfels.de
www.haus-werdenfels.de

 


Haus Werdenfels als Meditiationshaus des Bistums Regensburg präsentiert ab Mai 2018 Kalligrafien von Johann Georg Maierhofer aus dessen Zyklus “Kalligrafie und Spiritualität”.

Johann Georg Maierhofer ist freiberuflicher Kalligraf und Autor. Haus Werdenfels ist er seit über 10 Jahren durch die regelmäßig stattfindenden Kalligrafiekurse verbunden.

In der aktuellen Ausstellung ermöglichen die Texte Begegnungen mich sich selber und dem Leben.

Lest und hört auf Eure innere Stimme.

Für den geneigten Leser sind hier weiterführende Bemerkungen von Johann Maierhofer zu den einzelnen Arbeiten findbar:

 

Now and forever
Der gute Hirte
Vater unser

 

Now and forever

Diese Kalligrafie wurde 2010 in Novgorod erstmals ausgestellt. Das Thema der dortigen Internationalen Kalligrafielausstellung war „Calligraphy and Spirituality“ und begründete diesen Zyklus. In einem Formgebilde ist das Gebet des Herrn in zwei Schriften in Englisch und in Deutsch gefertigt. Die Entstehung dieser Kalligrafie kann unter

https://www.youtube.com/watch?v=MO-WhN9KEBw

angesehen werden.

Der gute Hirte

Dieser Psalm ist in einer klassischen Gotischen Schrift mit Vergoldung innerhalb der traditionellen Zeilenstruktur gefertigt.

Vater unser

Gotische Schrift und Lateinische Buchstabenformen stellen den Text dar. Gerade und Kreis als Gestaltungs- und Lebensprinzipien sind ein zusätzliches Gestalterisches Element.

 

Der kleine Prinz auf dem Mond

 

„Vielleicht ist der Grundbaustein von allem Leben die Liebe – und Wut, Hass, Ärger und Anhaftung sind nur Verblendungen dieses kostbaren Rohstoffes“ – mit diesen Worten begann der kleine Prinz seine Wanderung auf der Erde.

 

 

Kindchen

In dieser Geschichte von Rabindranath Tagore wird dargestellt, wie sich ein Kind (dessen Seelenanteile) die Eltern aussucht.

Diese Kalligrafie ist in einer Unzialis gefertigt. Passend dazu ist die vergoldete Skulptur von Wolfgang Kellner, die zu-fällig dastand.

 

 

Kreis und Gerade

Diese Kalligrafie entstand vor einigen Jahren in Haus Werdenfels.

Der Kreis ist in einer geradlinigen Gotischen Schrift dargestellt, die Gerade unterhalb in einer freien Cancellaresca.

Buchstaben in der Kalligrafie sind in einem Wechselspiel von Gerade und Kreis gefertigt. Das Wechselspiel von Gerade und Kreis ist in vielen Lebensbereichen zu finden (er geht einen geraden Weg, das ist eine Runde Sache, wenn etwas „kalos“ ist. Fehlt das „kalos“, dreht man sich vielleicht im Kreis oder geht mit Scheuklappen stur geradeaus).

 

 

 

 


 

Das Hohe Lied der Liebe

Jedesmal wenn ich diese Geschichte kalligrafiere vermeine ich tiefer in diesen Text einzudringen.


 

Desiderata

Desiderata, auch als Lebensregel von Baltimore bezeichnet, ist ein Prosagedicht des amerikanischen Rechtsanwalts Max Ehrmann aus dem Jahr 1927.

Wörtlich bedeutet der Titel (von lat. desiderare, „ersehnen“, „wünschen“) „das Ersehnte“ oder „ersehnte Dinge“.

Also: nehmt Euch die Zeit, lest und betrachtet die Worte als „geistige Nahrung“

 


 

 

 

Der wachsende Kristall
Das Tuschezeichen
Die Erde und ich

Die Form der Pinselkalligrafie entstand zuerst. Dann lagen die drei Blätter Jahre, bevor plötzlich die drei Texte da waren. Drei Texte aus jeweils anderen Zeiten und anderen Kulturen, welche auch eine „Desiderata“ sein können.

Diese Texte begleiten mich schon lange und sind für mich immer wieder Lesens- und Erinnerswert.

Die drei Pinselformen sind mit einem ganz besonderen Pinsel gefertigt: mit meinen Haaren. Mit einer Bewegung des Kopfes trug ich die Farbe auf. Meine Haare waren die Pinselspitze und der gesamte (bewegliche) Körper der (sonst meist unbewegliche, nur von der Hand, dem Körper des Kalligrafen bewegte) Pinselstil.



Heimat – Psalm - Frieden

Diese drei Arbeiten enstanden während einer Werkwoche in Schloss Spindlhof.
Der Text ist in einer Cacellaresca gefertigt und wird in einer Unzialis wiederholt.Wieder drei Texte aus verschiedenen Kulturen zu verschiedenen Zeiten zum „Wohllsein“ des Menschen.

 

 

Eustachius Kugler

12 Kalligrafien, welche anläßlich der Seligsprechung von Eustachius Kugler gefertigt worden sind, werden in dieser Ausstellung auf einem Plakat präsentiert. Die zwölf Originalkalligrafien sind im Kloster der Barmherzigen Brüder in Reichenbach ausgestellt.

Eine Beschreibung dieses Projektes finden Sie unter:
http://www.schriftkunst.de/kugler

 

 

Carpe Diem

„Die Herzen der Menschen sind Blumen.Dem leise fallenden Tau bleiben sie offen, aber dem prasselnden Regen verschließen sie sich.

Jean Paul

 

 


 

Übersetzung aus dem Aramäischen


 

 

 

Wieder ein wunderbarer Zufall: direkt über der Holzskulptur von Wolfgang Kellner war Platz für diese Verbeugungsübung, die wir bei Führungen – und zu anderen Zeiten – auch tatsächlich praktizieren

 


 

Rose Ausländer: “Sprich lieber Freud – ich weiß du kannst zaubern – mach aus der Welt ein Wort – dein Wort ist eine Welt."



Nur für Heute

Die 10 Gebote der Gelassenheit, auch bekannt als Dekalog der Gelassenheit, werden Papst Johannes XXIII. (1881–1963) zugeschrieben und gelten als ein Angebot einer einfachen und unkomplizierten Lebensphilosophie.

Einzelne dieser Leitsätze hatte er schon in seinem Geistlichen Tagebuch formuliert, andere kamen später dazu. Auffällig ist, dass erst die letzte dieser Maximen Bezug auf Gott nimmt. Keine dieser Lebensregeln ist spezifisch christlich, was zur weiten Verbreitung mit beigetragen hat. So haben beispielsweise Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker, Narcotics Anonymous und Emotions Anonymous diese zehn Leitsätze neben ihrer speziellen Abwandlung des in ihre Grundsätze aufgenommen


1. Leben

Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben - ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Sorgfalt

Nur für heute werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern... nur mich selbst.

3. Glück

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin ... nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.

4. Realismus

Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

5. Lesen

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Handeln

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen - und ich werde es niemandem erzählen.

7. Überwinden

Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.

8. Planen

Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.

9. Mut

Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.

10. Vertrauen

Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Nimm dir nicht zu viel vor. Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne Übertreibung und mit Geduld

 


 

Schöpfungsmythos – Chrysosthomos - Engelshierachie

Drei Arbeiten, die innerhalb eines halben Jahres entstanden, zu-fällig auf dem jeweils gleichen Papier – und erst später als inhaltliche Einheit erkennbar waren: Grundlagen unserer christlich-keltisch geprägten abendländischen Kultur.

Der keltische Schöpfungsmythos enthält die Wesensheiten, welche den Oberpfälzer Wochentagen den Namen gaben: Ird-Tag, Mig-Tag, Pfin-Tag, Frei-Tag, Sam-Tag, Sonn-Tag, Mond-Tag. Er erzählt von dem Herausfallen aus der Einheit, dem Dualismus und der Entstehung der Drei beim Versuch in die Einheit zurückzukehren.

Gefertigt wurde diese Kalligrafie in einem Wechselspiel von Cancellaresca und Anglaise.

 

Johannes Chrysostomos beschreibt im 4. Jahrhundert Gott als den „unaussprechbaren“, welchen selbst die Cherubim und die Seraphim nicht voll erkennen können. Zum Verständnis dieses Wortbildes dient die nächste Kalligrafie, welche die Engelhierarchie in ihrem Bezug zu Gott Vater, Jesus Sohn und den Heiligen Geist erklärt.

Gefertigt wurde diese Kalligrafie mit einer Unzialis. Ein Buchstabe fehlt. Wer findet ihn?


Engelhierachie

Die neun Hierarchien:

I. Triade (dem Vater zugeordnet):

•  Seraphim >>Geister der Liebe<<; Die Gott-Schauenden (Jesajas 6,1 ff.); Die Brennenden (Psalm 104,4)

•  Cherubim >>Geister der Harmonie<<; Verwalter der Opfersubstanz (Hesekiel 10)

•  Throne >>Geister des Willens<< (Kolosser 1,16)

II. Triade (dem Sohn zugeordnet):

•  Kyriotetes (Weltenlenker) >>Geister der Weisheit<<, lat. dominationes - Luther: Herrschaften (Kolosser 1,16; Epheser 1,21)

•  Dynameis (Weltenkräfte) >>Geister der Bewegung<<, lat. virtutes - Luther: Mächte, Tugenden (Römer 8,38; Epheser 1,21)

•  Exusiai (Offenbarer) >>Geister der Form<<, hebr. Elohim - lat. postetates - Luther: Obrigkeiten, Gewalten (Kolosser 1,16; 2,11; Epheser 1,21)

III. Triade (dem heiligen Geist zugeordnet):

•  Archai (Urkräfte) >>Geister der Persönlichkeit<<, >>Zeitgeister<<, >>Urbeginne<<, lat. principatus - Luther: Fürstentümer (Römer 8; Kolosser 1 und 2; Epheser 1,21)

•  Archangeloi (Erzengel) >>Feuergeister<<, >>Volksgeister<< - lat. archangeli

•  Angeloi (Engel) >>Söhne des Lebens<<, Schutzengel - lat. angeli

Als potentielle 10. Hierarchie ist der Mensch als >>Geist der Freiheit<< vorgesehen.

Im Deutschen werden die Bezeichnungen meist mit Engel, Erzengel, Mächte, Gewalten, Fürsten(tümer), Herrschaften, Throne, Cherubim und Seraphim wiedergegeben.


Evolution

So wie aus Formen scheinbar Buchstaben werden, das Leben sich aus Einzelzellen zu komplexen Gebilden formt, aus Wörtern Texte entstehen, wird in diesen drei Arbeiten gezeigt, wie aus reinen Formen Buchstabenelemente und Alphabete entstehen.


 

Wir sind nicht hierher gekommen,
um einander gefangen zu nehmen,
sondern, um uns noch tiefer
der Freiheit und der Freude zu ergeben.

Wir sind nicht in diese wunderbare Welt
gekommen, um uns fern der Liebe
als Geiseln zu halten.

Lauf mein Liebstes, lauf allen davon,
die spitze Messer in deine zarten Träume,
in dein edles, heiliges Herz stoßen wollen.

Uns ist es aufgegeben, uns mit den Stimmen
der inneren Berufung zu befreunden, die da
draußen vor dem Haus unserem Geist zurufen:
„Ach bitte, bitte komm heraus und spiel mit uns!“

Denn wir sind nicht hierher gekommen,
um einander gefangen zu nehmen
oder unsere wunderbaren Seelen
einzuschließen, sondern,
um immer tiefer zu erleben,
was in uns göttlich ist:
Mut, Freiheit, Licht!

Hafiz zugeschrieben


 

 

Datenschutzerklärung:

http://www.schriftkunst.de/ds.htm